Keine ganz leicht zu beantwortenden Fragen.
Die Tatsache, dass der Bildband zum Projekt wohl unerledigt zu den Akten gelegt werden kann, hatte mich lange Zeit wirklich mitgenommen, hat mir ein wenig die Lust und Dynamik genommen. Natürlich habe ich die Fotoserie nicht für ein Buch, sondern für mich fotografiert.
Ich habe allerdings auch festgestellt, hat sich diese Idee einmal im Kopf festgesetzt, ist es nicht leicht sie wieder los zu lassen.
Obwohl ich die Fotoserie nur für mich geshootet habe, fragte ich mich trotzdem irgendwann: was soll mit den entstandenen Bilder passieren?
Komisch, obwohl diese Frage immer auf der Hand lag, habe ich nie darüber nachgedacht.
Und, bei genauerer Betrachtung, gibt es auch nur 2 Optionen: eine Ausstellung und/oder einen Bildband.
„Suche Stylisten, der Lust hat mich bei meinem Fotoprojekt zu unterstützen. Es wird auch gerne mal um 4 Uhr morgens losgehen“
Einen Zettel mit diesem Text habe ich in den Aufenthaltsraum des BAJACs gehängt.
Toby meldete sich bei mir.
Da wusste er mit Sicherheit noch nicht, auf was er sich eingelassen hat…
Welches Model hat schon Lust, morgens um 5 Uhr zu shooten?
Henriette, mein allererstes Model zu dieser Serie!
Ich lernte Henriette bei einem Kollektionsshooting für den Friseur BAJAC kennen.
Henriette überraschte mich bei dem Fotoshooting mit einer guten Körperhaltung, einer natürlichen Grazie und einer ganz starken Ausstrahlung. Ein tolles Mädchen, ein sehr schönes Gesicht.
Also habe ich sie ein paar Wochen später angerufen und ihr kurz erklärt, was ich vorhabe. Und Henriette war sofort dabei!
Sinnkrisen, die das eigene Schaffen in Frage stellen, so denkt man, gibt es nur bei Künstlern.
Doch auch bei einem Handwerker wie mir kommt das vor.
Meine Fotos langweilten mich.
Meine Art der Fotografie machte mir einfach keinen Spaß mehr.
Irgendwann war bei mir der Zeitpunkt gekommen, an dem ich meine Sicht, meine Einstellung zur Fotografie überdenken musste. Aus oben angeführten Gründen.
Treffen um 10 Uhr in der BAJAC Academy.
MakeUp und Styling.
Toby ist schon da, Dana kommt pünktlich und, zu meiner Überraschung, ist auch Natascha dabei. Das freut mich. Es kann kann losgehen.
Zuerst nehmen Toby und ich Danas Outfits in Augenschein und legen fest, wie der finale Look aussehen soll und mit welchen Outfits wir fotografieren werden. Dazu passend stimmen wir das MakeUp und
das Hairstyling ab. Toby macht sich an die Arbeit.
Heute war es endlich soweit: das Shooting mit Dana hat stattgefunden!
Ich mache an dieser Stelle nicht viele Worte, schauen Sie sich einfach das "Making of" Video an.
Die Bilder werde ich die nächsten Tage bearbeiten und dann werde ich die Ergebnisse hier mit ein paar mehr Informationen für Sie veröffentlichen.
Ich danke erst einmal ganz herzlich Dana für ihr Vertrauen, Toby für seinen Support und Natascha, die als Co-Model und Assistenz fungierte.
Die Idee mit Dana in der Skatehall Osnabrück zu fotografieren trägt, sie hat sich bei mir durchgesetzt. Natürlich habe ich zwischenzeitlich auch mit anderen Sujets geliebäugelt und in Gedanken gespielt. Wie ich bereits erwähnte, ist dies ein völlig normaler Prozess bei mir, man sucht noch immer nach dem Besseren, dem Außergewöhnlicheren. Aber die Skatehall scheint mir mit Dana perfekt zu funktionieren. Auch habe ich entschieden, dass die Halle leer sein wird wenn wir shooten, keine Skater werden im Hintergrund fahren. Die Halle soll ihre Wirkung entfalten können; schlicht, einfach und ganz puristisch.
Studioaufnahmen kommen, wie gesagt, mit Dana nicht in Frage.
Also wieder ein Fotoshooting auf den Straßen meiner Heimatstadt Osnabrück?
Wäre denkbar, denn ich habe noch ein paar Sujets im Kopf, die ich gerne für mein Projekt "Osnabrück /Straßen /Models" shooten würde.
Allerdings habe ich auch große Lust, seit ganz, ganz langer Zeit wieder einmal etwas Neues zu machen, eine Location zu wählen, in der ich noch nicht fotografiert habe. Unwillkürlich kommt mir die Skatehall Osnabrück in denn Sinn. Dort verbringe ich immerhin einen großen Teil meiner Sonntage, das Skateboard fahren übend mit meinem jüngsten Spross.
Mein Sohn übt, nicht ich.
Dana hat ein Fotoshooting bei mir gewonnen.
Super, ich freue mich.
Ich schreibe Dana, um zu erfahren, auf welche Art von Aufnahmen sie Lust hat. Dana sagt mir, sie sei da völlig frei und offen für alles. Hört sich gut an, freie Auswahl für mich. Dann schau ich mir Danas Bilder auf Facebook an, um zu sehen welcher Typ sie ist, was mir zu ihrem Gesicht einfällt.
Warum schreibt ein ziemlich unbekannter Portrait- People- und Aktfotograf aus Osnabrück eigentlich einen Blog, ist das wirklich nötig?
Nötig wahrscheinlich nicht.
Aber es ist mir wichtig, dass Sie erleben können, ein Foto ensteht nicht einfach, nur weil der Fotograf den Auslöser drückt. Es gehört eine Menge mehr dazu, zumindest, wenn man die Sache ernst nimmt.
Die meisten von Ihnen, die mit Fotografie nicht so viel zu tun haben, können gar nicht erahnen, welchen Aufwand und welcher Mühen es bedarf, um von einer vagen Idee zu einem fertigen Bild zu gelangen.